
Engelsburg
Die sogenannte Engelsburg stellt das bedeutendste Beispiel eines romanischen Zentralbaus in Tirol dar. Die Frage nach der ursprünglichen Funktion der 1198 geweihten Kapelle ist in der Forschung bis heute nicht eindeutig geklärt. Verschiedene Quellen belegen, dass Bischof Hartmann von Brixen die Gründung des Augustiner Chorherrenstiftes im Jahr 1142 mit der Errichtung einer Pilgerherberge verbinden wollte. Nach dem Brand von 1190 ließ Propst Konrad von Rodank neben dem Hospiz einen zweigeschossigen Rundbau mit einer Salvatorkapelle im Obergeschoss errichten; für das Jahr 1326 ist erstmals das Patronat des Erzengels Michael nachgewiesen. Der Grundriss der Kapelle erinnert möglicherweise an die Heiliggrabkirche in Jerusalem und damit an das Ziel zahlreicher Pilger. Die bauliche Umgestaltung in den folgenden Jahrhunderten lässt sich aufgrund mangelnder Quellen nur schwer rekonstruieren; fest steht lediglich, dass der Zentralbau unter Propst Lukas Härber in die neu errichtete Befestigungsmauer rund ums Kloster eingebunden wurde. Dabei erhielt sie ihr heutiges burgartiges Aussehen.