Kunstgeschichte ohne Ende

Vom romanischen Stift zum modernen Museum

  • um 1200

    Die romanische Klosteranlage entsteht

    Das Kloster Neustift wird 1142 gegründet, es brennt jedoch 1190 vollständig ab. Die daraufhin unter Propst Konrad von Rodank errichtete Anlage ist in ihren Grundzügen bis heute erhalten. So gehen etwa der Kirchturm und die "Engelsburg" auf die Romanik zurück.

  • um 1500

    Das Stift blüht auf

    Die Spätgotik ist Neustifts größte künstlerische Blütezeit. Die Stiftskirche erhält ihren hohen Chor und wird mit Flügelaltären der wichtigsten Tiroler Maler ausgestattet. In der Schreibstube entstehen prachtvoll ausgemalte Handschriften.

  • um 1740

    Aus Mittelalter wird Barock

    Die Neustifter Stiftskirche wird barockisiert. Während man außen den ursprünglichen, mittelalterlichen Bau beibehält, entsteht innen ein lichtdurchfluteter, farbenfroher Kirchenraum mit Fresken und Stuckaturen im Stil des bayerischen Spätbarock.

  • um 1770/75

    Eine neue Heimat für das Wissen der Welt

    Zwischen 1770 und 1775 lässt Prälat Leopold von Zanna für die Stiftsbibliothek einen neuen repräsentativen Saal errichten. Dieser zählt mit seinen vergoldeten Rokoko- Stuckaturen zu den schönsten Bibliothekssälen des süddeutschen Raumes.

  • um 1775/80

    Fernost zu Gast in Neustift

    Um 1775/80 hält der Ferne Osten Einzug in Neustift. Im Vorraum der Bibliothek entsteht das chinesische Kabinett, dessen Wände chinesisch inspirierten Alltagsszenen schmücken. Das Kabinett zeigt eindrücklich, wie fasziniert das Europa des Rokoko vom fernen China war.

  • um 1810

    Neustift muss bluten

    Das Gesetz der Sieger: Zur Zeit der bayerischen Besetzung Tirols werden die Stifte aufgehoben. Vor den Toren Neustifts fahren Fuhrwerke auf, Tonnen von Büchern und Kunstschätzen werden nach Innsbruck und München gebracht, darunter Michael Pachers Kirchenväteraltar.

  • um 1900

    Neustifter Kunst unterm Hammer

    Weil das Stift chronisch klamm ist, greift man zu drastischen Mitteln: Möbel, Gemälde und andere Kunstwerke werden verkauft und gelangen in der Folge in Museen und Sammlungen in der halben Welt.

  • 1926

    Neustift übernimmt Gymnasiums-"Software"

    Das Augustinergymnasium in Brixen, das seit 1844 von den Neustifter Chorherren geführt wurde, schließt 1926 seine Tore. Die Bibliothek und die Lehrmittelsammlung des Gymnasiums werden nach Neustift überführt.

  • 1992

    Neustift bekommt eine Pinakothek

    Die bedeutende Neustifter Sammlung spätgotischer Altartafeln bekommt unter Altprälat Chrystostomus Giner eine neue Heimat. In der Pinakothek kann etwa auch der vollständig erhaltene Katharinenaltar von Friedrich Pacher bestaunt werden.

  • 1998

    Mehr Luft für das Stiftsmuseum

    Dank der Erweiterung des Museums können nun auch Kunstwerke aus Renaissance und Barock ausgestellt werden. Dazu kommen Globen, Karten und historische wissenschaftliche Instrumente, die zeigen, dass der Blick der Chorherren seit jeher weit über die Klostermauern hinausreicht.

  • 2021

    Alte Mauern, neuer Glanz

    Das Museum steht nicht still. Im Mai 2021 wird ein neuer Trakt eröffnet. Die ehemalige Wagenremise von 1886 dient seither als Ausgangspunkt für die Tour durchs Stift: mit Infopoint, Kasse, Museumsshop und zusätzlichem Platz für die Dauer- und Sonderausstellungen.

  • 2022

    Freigelegtes China

    Bis zum Frühjahr 2021 wusste niemand, dass in Neustift ein Stück Fernost zuhause ist. Damals wurden im Vorraum des Bibliothekssaals Wandmalereien mit chinesischen Alltagsszenen von ca. 1775/80 freigelegt. 2022 wurde die Restaurierung des Raumes abgeschlossen.

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