Nur nicht stehen bleiben

Die turbulente Geschichte von Kloster Neustift

  • 1142

    Das Stift wird gegründet

    Sein Gründervater ist der selige Bischof Hartmann von Brixen.

    Das Schicksal läutet die Geburtsstunde des Klosters Neustift ein: Nach dem Tod seines Sohnes stiftet das Burggrafenpaar von Säben Grundstücke und Höfe. Mit dieser Ausstattung gründet Bischof Hartmann das Kloster und schenkt ihm zudem die Pfarrei Natz.

  • 1143

    Päpstliche Privilegien

    Papst Innozenz II. stattet Neustift mit Privilegien aus.

    1143 erlässt Papst Innozenz II. eine Bestätigungs- und Schutzbulle für Neustift. Sie enthält die Erlaubnis, Klosterfremde beizusetzen. Dies sichert Einnahmen, glaubte man damals doch, der Weg in den Himmel sei kürzer, wenn sich das eigene Grab in einem Kloster befand.

  • 1157

    Unter kaiserlichem Schutz

    Neustift hat in Friedrich I. einen wichtigen Verbündeten.

    Dass das Stift in Bischof Hartmann einen mächtigen und einflussreichen Fürsprecher hat, zeigt sich 1157. Damals bestätigt Kaiser Friedrich I. Barbarossa, dessen Berater und Beichtvater Hartmann ist, die Rechte und Besitzungen des Klosters.

  • 1160

    Eine neue Pfarrei fürs Stift

    Zur Pfarrei Natz kommt Kiens.

    Die wachsende Bedeutung des neuen Augustiner Chorherrenstifts zeigt sich daran, dass auch sein Zuständigkeitsbereich wächst. So übergibt Bischof Hartmann 1160 den Chorherren von Neustift auch die Pfarrei Kiens.

  • 1190

    Ein Raub der Flammen

    Ein verheerender Brand zerstört die ganze Klosteranlage.

    Wie die erste Neustifter Klosteranlage ausgesehen hat, weiß heute niemand mehr. 1190 wird sie durch einen Brand zerstört. Daraufhin wird eine neue Anlage im romanischen Stil errichtet. Sie blieb in ihren Grundzügen bis heute erhalten.

  • 1221

    Das Stift wächst und wächst

    Zur ursprünglichen Ausstattung kommen neue Besitzungen.

    Dank zahlreicher Schenkungen und Stiftungen kann sich das Stift schon bald als geistiges und kulturelles Zentrum mit Strahlkraft weit über die Klostermauern hinaus etablieren. 1221 wird Neustift das Patronatsrecht über die Pfarrei Olang übertragen.

  • 1257

    … und noch eine Pfarrei

    Die Neustifter Chorherren sind nun auch für Völs am Schlern zuständig.

    Das Wachstum des Augustiner Chorherrenstifts hält an. 1257 erfolgt die Inkorporation der Pfarrei Völs am Schlern.

  • 1261

    Ein Standbein in Osttirol

    Seit 1261 gehört auch die Pfarrei Assling zu Neustift.

    1261 erweitert Neustift seinen seelsorgerischen Zuständigkeitsbereich nach Osttirol. In diesem Jahr übergeben die Erzbischöfe von Salzburg dem Kloster die Pfarrei Assling.

  • 1485

    Spätgotik in Neustift

    Das Kloster blüht auf.

    Die Spätgotik ist Neustifts größte künstlerische Blütezeit. 1485 wird der neue Chor der Stiftskirche geweiht. Die wichtigsten Tiroler Maler, darunter Michael Pacher, statten die Kirche mit Flügelaltären aus. In der Schreibstube entstehen prächtige Handschriften.

  • 1525

    Plündernde Bauern im Stift

    Der Bauernaufstand macht nicht vor den Klostermauern halt.

    Im Mai 1525 überfallen aufgebrachte Bauern unter der Führung von Michael Gaismair das Stift. Sie zerstören vor allem Urbare und Schuldscheine, plündern aber auch Konvent und Keller. Der Bauernaufstand hinterlässt in Neustift eine Spur der Verwüstung.

  • 1630

    Neue Weingüter fürs Stift

    Ein erster Schritt in Richtung Qualität

    Weil das raue Eisacktal für den Weinbau schwierige Bedingungen bietet (und wohl auch sauren Wein liefert), erwirbt Neustift um 1630 südwestlich von Bozen mehrere Weingüter und errichtet den Gutshof Mariaheim. Ein erster Schritt in Richtung Qualitätswein ist gesetzt.

  • 1775

    Neue Heimat für das Wissen der Welt

    Der barocke Bibliothekssaal entsteht.

    Zwischen 1770 und 1775 lässt Prälat Leopold von Zanna für die Stiftsbibliothek einen neuen repräsentativen Saal errichten. Dieser zählt mit seinen vergoldeten Rokoko- Stuckaturen zu den schönsten Bibliothekssälen des süddeutschen Raumes.

  • 1807

    Ein (vorläufiges) Ende

    Neustift wird vom Königreich Bayern aufgehoben.

    1805 wird Tirol dem Königreich Bayern zugeschlagen, das 1807 alle Tiroler Stifte auflöst – auch Neustift. Die Bayern plündern das Kloster und schaffen tonnenweise Bücher und Kunstwerke davon – auch den bedeutenden spätgotischen Kirchenväteraltar von Michael Pacher.

  • 1816

    Da ist es wieder …

    1816 wird Neustift wiederhergestellt.

    Nach der Rückkehr Tirols zu Österreich wird Neustift 1816 durch ein kaiserliches Edikt wiederhergestellt – und zu (noch) mehr Bildungsarbeit verdonnert. Die Chorherren übernehmen in der Folge neben der klosterinternen Mittelschule auch das einzige Gymnasium in Brixen.

  • 1907

    Im Netzwerk

    Neustift wird Teil der österreichischen Kongregation.

    Seit 1907 bildet Neustift zusammen mit fünf weiteren Stiften die Kongregation der Österreichischen Augustiner Chorherren. Vom jeweiligen Diözesanbischof sind die einzelnen Stifte unabhängig.

  • 2021/22

    Alte Mauern, neuer Glanz

    Mehr Platz fürs Stiftsmuseum und eine neue Entdeckung

    Stillstand gibt es nicht. Im Mai 2021 wird in der ehemaligen Wagenremise ein neuer Trakt des Stiftsmuseums eröffnet. Im Vorraum des Bibliothekssaals kommen zudem Wandmalereien von ca. 1775/80 zum Vorschein. Sie zeigen chinesische Alltagsszenen.

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