7 Südtiroler Künstlerinnen und Künstler

ABITARSI - Zeitgenössische Kunst im Kloster

 

18.04.-26.10.2024, Mo-Sa von 10-17 Uhr

 

Sieben Südtiroler Künstlerinnen und Künstler bespielen für einen bestimmten Zeitraum einen Teil von Kloster Neustift - den Mühlsaal oberhalb des Stiftskellers - und lassen damit eine lange Tradition des Klosters als Ort des künstlerischen Schaffens und des Mäzenatentums wiederaufleben. Die gezeigten Kunstwerke sind neu und eigens für den Raum geschaffen und beschäftigen sich mit dem Konzept des Ateliers, ebenso wie mit dem bespielten Raum und dem Leben im Kloster.

 

Die Ausstellung kann kostenlos besichtigt werden.

Künstlerinnen und Künstler

Theresa Bader
Ingrid Hora
insalata mista studio
Arianna Moroder
Barbara Tavella
Tobias Tavella
Paul Thuile

 

Kuratiert von Elisa Barison

 

 

Tobias Tavella

Tobias Tavella (1990, Brixen) lebt und arbeitet in Bozen und Wengen, Südtirol. Das zentrale Thema seines künstlerischen Schaffens ist die Erforschung der intersubjektiven Realität, ein Konzept, das in der Kunstszene von großer Bedeutung ist. Seine Praxis umfasst eine gründliche Untersuchung der Realität und ihrer Interaktion mit räumlichen Elementen. Tavellas Interesse an Räumen schließt sowohl philosophische Überlegungen - wie Grenzen und Ausdehnung - als auch praktische Aspekte ein, die mit den räumlichen Erfordernissen des Kunstschaffens zusammenhängen, darunter Atelierräume und Ausstellungsorte.

 

In seinen Installationen verwendet er vorwiegend natürliche Materialien aus der freien Natur wie Treibholz, Knochen und Äste, denen er von Menschenhand geschaffene Materialien gegenüberstellt, die oft durch kantige und raue Komponenten wie Metallrohre gekennzeichnet sind. Sein Ziel ist es, Kompositionen zu schaffen, die den Kontrast zwischen natürlichen und von Menschenhand geschaffenen Formen wirksam ausbalancieren und einen visuellen Reiz erzeugen.

Mit seinen temporären räumlichen Interventionen untersucht Tavella nicht nur den sozialen Rahmen, der der Kunst innewohnt, sondern reflektiert auch die allgemeine gesellschaftliche Notwendigkeit von gemeinsamen Räumen. Er erkennt die zentrale Rolle räumlicher Ressourcen bei der Kreation und Zurschaustellung von Kunst an. Darüber hinaus plädiert Tavella für eine Neubewertung öffentlicher Räume, die er als Arenen für eine freiere und gemeinschaftliche Interaktion und nicht nur für den kommerziellen Konsum sieht. Durch die Betonung des Potenzials sozialer Zusammenkünfte und des Austauschs in diesen Räumen ermutigt Tavella zu einem Wandel hin zu einer inklusiveren und bereichernden Nutzung des öffentlichen Raums.
 

Tobias Tavella bezeichnet seinen künstlerischen Ansatz, temporäre Arbeits- und Ausstellungsräume zu nutzen, als "Dynamic Studio Practice" und verkörpert damit die nomadische Suche nach geeigneten Umgebungen für seine kreativen Bestrebungen.

Barbara Tavella

Barbara Tavella (1972, Wengen) lebt und arbeitet in Wengen, in den Dolomiten des Gadertals. In ihren Bildern behandelt sie Themen wie Sinnlichkeit und Verführung, Nostalgie und Autonomie, Urkraft und Verletzlichkeit.

Ihre gemalten Körper sind in eine undefinierte Farblandschaft eingebettet und verschmelzen mit der umgebenden Natur wie eine schillernde Aura. Diese Figuren, die als hybride, mystische Kreaturen gesehen werden, verteidigen ihre eigene Sexualität aktiv und autonom und beherrschen die wilde Sinnlichkeit ihrer Körper jenseits aller Fantasie und stereotyper Darstellung.

Scheinbar frei von Masken und Verkleidungen suchen ihre prägnanten, nachdenklichen Gesichter mit ihrem Blick den direkten Kontakt zu ihren Betrachterinnen und Betrachtern. Indem sie sich in ihrer ganzen Verletzlichkeit entblößen, verwandeln sie diese in ein starkes performatives Element, manche mit einer roten Haarmähne, andere in Tiergestalten wie etwa einem Wolf oder einer Eule.

Ingrid Hora

Ingrid Hora (1976) lebt und arbeitet in Berlin. In ihrer multidisziplinären künstlerischen Produktion inszeniert sie Experimente zu sozio-politischen Bedingungen, die das gemeinsame Handeln eines Kollektivs in einem veränderten Kontext untersuchen. Dabei stellt sie die Frage, inwieweit das Handeln in sich ständig neuformierenden, interaktiven Netzwerken ein grundlegender und integraler Bestandteil des menschlichen Seins ist, oder ob wir in unserem Zeitalter des Individualismus die Fähigkeit zu flexiblem gemeinsamem Handeln bereits verlernt haben.

Paul Thuile

Paul Thuile (1959, Bozen) lebt und arbeitet in Gargazon. Er studierte Wirtschaftsinformatik und Kunst in der Meisterklasse Oswald Oberhuber und Ernst Caramelle an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 1998 ist er Lehrbeauftragter an der Freien Universität Bozen. Oft besucht er unbewohnte oder zum Abriss vorgesehene Gebäude, um Alltagsgegenstände oder Raumausschnitte in Umrisszeichnungen an der Wand zu fixieren. Thuile ist seit gut drei Jahrzehnten in nationalen und internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten.

Theresa Bader

Theresa Bader lebt und arbeitet in Bozen. Sie ist eine multidisziplinäre und experimentelle Designerin und Künstlerin aus Deutschland, die Projekte in der gesamten EU durchführt.

Ihr Schwerpunkt und Interesse liegt auf Themen, die ökologisch nachhaltig, sozial integrativ und wirtschaftlich wertvoll sind, wobei sie einen kritischen Ansatz für Kunst und Design verfolgt.

In ihrer aktuellen Arbeit stellt sie eine neue Beziehung zwischen Menschen und Nicht-Menschen, lokalen und globalen Ressourcen her, z. B. zwischen Menschen und Wolle.

insalata mista studio

Insalata-mista ist ein Designstudio, das 2017 von Matthias Pötz und Ada Keller gegründet wurde, um ihren Gedanken eine Form zu verleihen.

Den gesamten Prozess von der Skizze bis zum fertigen Produkt zu verfolgen, ist das, was das Paar antreibt und reizt. Größtenteils stellen sie ihre Produkte in Handarbeit her, aber sie arbeiten auch mit lokalen Herstellerinnen und Herstellern zusammen.

insalata-mista bietet eine limitierte Kollektion von Originalprodukten und kreative Dienstleistungen für Auftragsarbeiten an, wobei sie immer Spaß an den Arbeitssprozessen haben und dabei lernen.

Arianna Moroder

Arianna Moroder (1985 in Bozen) lebt und arbeitet in Prato, Toskana. Sie studierte Textildesign in Mailand, Amsterdam und Berlin. Während des Studiums machte sie sich mit unterschiedlichsten Handwerken vertraut, wobei ihr Fokus auf der Beziehung zwischen Industrie und Handwerk lag. Nach dem Studium arbeitete Arianna Moroder als Textildesignerin im Bereich Research & Development des renommierten Unternehmens Mantero Seta.
 

2016 eröffnete sie gemeinsam mit ihrer Schwester Tessa Moroder den Forschungsraum für Kunst, Design und Textilkultur „Lottozero/textile laboratories“ mit Sitz in Prato. In beiden Tätigkeitsbereichen – als Künstlerin und Textildesignerin – spielt für Arianna Moroder neben dem Taktilen des Materials vor allem der Entstehungsprozess eines Produkts eine große Rolle. Gleichzeitig ist ihre Arbeit von der Idee geprägt, nur dann Neues zu erschaffen, wenn hochwertige Materialien eine lange Lebensdauer des Produkts ermöglichen. Sie ist fest davon überzeugt, dass Entschleunigung in allen Bereichen – von der Produktion bis hin zum Konsumieren eines Produkts – Nachhaltigkeit erst möglich macht. Dabei gesteht Moroder allen Dingen ein Eigenleben zu, das parallel zu unserem verläuft. Aus ihrer Sicht sind erschaffene Dinge materielle Zeugen immaterieller Erfahrungen.

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