Tobias Tavella
Tobias Tavella (1990, Brixen) lebt und arbeitet in Bozen und Wengen, Südtirol. Das zentrale Thema seines künstlerischen Schaffens ist die Erforschung der intersubjektiven Realität, ein Konzept, das in der Kunstszene von großer Bedeutung ist. Seine Praxis umfasst eine gründliche Untersuchung der Realität und ihrer Interaktion mit räumlichen Elementen. Tavellas Interesse an Räumen schließt sowohl philosophische Überlegungen - wie Grenzen und Ausdehnung - als auch praktische Aspekte ein, die mit den räumlichen Erfordernissen des Kunstschaffens zusammenhängen, darunter Atelierräume und Ausstellungsorte.
In seinen Installationen verwendet er vorwiegend natürliche Materialien aus der freien Natur wie Treibholz, Knochen und Äste, denen er von Menschenhand geschaffene Materialien gegenüberstellt, die oft durch kantige und raue Komponenten wie Metallrohre gekennzeichnet sind. Sein Ziel ist es, Kompositionen zu schaffen, die den Kontrast zwischen natürlichen und von Menschenhand geschaffenen Formen wirksam ausbalancieren und einen visuellen Reiz erzeugen.
Mit seinen temporären räumlichen Interventionen untersucht Tavella nicht nur den sozialen Rahmen, der der Kunst innewohnt, sondern reflektiert auch die allgemeine gesellschaftliche Notwendigkeit von gemeinsamen Räumen. Er erkennt die zentrale Rolle räumlicher Ressourcen bei der Kreation und Zurschaustellung von Kunst an. Darüber hinaus plädiert Tavella für eine Neubewertung öffentlicher Räume, die er als Arenen für eine freiere und gemeinschaftliche Interaktion und nicht nur für den kommerziellen Konsum sieht. Durch die Betonung des Potenzials sozialer Zusammenkünfte und des Austauschs in diesen Räumen ermutigt Tavella zu einem Wandel hin zu einer inklusiveren und bereichernden Nutzung des öffentlichen Raums.
Tobias Tavella bezeichnet seinen künstlerischen Ansatz, temporäre Arbeits- und Ausstellungsräume zu nutzen, als "Dynamic Studio Practice" und verkörpert damit die nomadische Suche nach geeigneten Umgebungen für seine kreativen Bestrebungen.